Neu-Guinea
Von Horst Hübner

1884
Am 1.11 hißt ein Landungskorps der Kreuzerfregatte"Elisabeth" und des Kanonenbootes  "Hyäne" auf der Insel Matupi die Reichsflagge . Es folgen die Flaggenhissungen auf Mioko- ebenfalls im Bismarckarchipel gelegen- sowie in Finschhafen und Friedrich-Wilhelm-Hafen (Madang) auf Neu-Guinea.

Klicken zum Vergrößern 1885
Die Neu-Guinea-Compagnie (gegr. 26.Mai 1884) erhielt durch Kaiser Wilhelm I am 17.Mai einen Schutzbrief (die Gesellschaft übt hoheitliches Recht aus). Sitz der Verwaltung (Landeshauptmann): Finschhafen.
Die Karolinen- und Palau-Inseln werden durch Schiedsspruch von Pabst Leo XIII am 17.12 Spanien zuerkannt. Deutschland erhält das Recht eine Flotten- und Kohlenstation anzulegen. Nach Einigung mit Großbritannien erhält Deutschland die nördlichen Salomon-Inseln Bougainville, Choiseul und St.Isabel.
1886
Flaggenhissung auf den Salomon-Inseln am 23. und 30.Oktober
1888
Inbesitznahme von Nauru am 2.Oktober
1891
Verwaltungssitz der Neu-Guinea-Compagnie wird von Finschhafen (wegen starker Fiebergefahr) nach Friedrich-Wilhelms-Hafen verlegt.
1899
Die Hoheitstrechte der Neu-Guinea-Compagnie gehen auf das Deutsche Reich über (1.April). Sitz der Verwaltung (Gouverneur) wird nach Herbertshöhe (Dorf Kokopo) auf Neu-Pommern (heute New Britain) verlegt. Deutschland erwirbt nach dem Spanisch-Amerikanischem-Krieg die Marianen (mit Ausnahme Guams), die Karolinen- und Palau-Inseln für etwa 17 Millionen Mark von Spanien (30.Juni).
Paradiesvogel
1909
(offiziell 1910) wird der Regierungssitz von Herbertshöhe nach dem Ort Simpsonshafen verlegt, der wieder seinen alten Namen Rabaul erhält.
1908-11
Hamburger Südsee-Expedition erforscht (vor allem völkerkundlich) das Schutzgebiet
1912
Gründung der "Deutschen Südsee Gesellschaft für drahtlose Telegraphie". Errichtung der Funkstation Bitapaka.
1914
Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Die japanische Marine besetzt die Karolinen-,Palau-,Mariannen- und Marshall-Inseln und nimmt die deutschen Schutzgebiete nördlich des Äquators unter japanische Verwaltung.
1919
Vertrag zu Versailles. Deutschland muß auf seine Kolonien verzichten. Die deutschen Schutzgebiete in der Südsee kommen an folgende Mandatsmächte. Deutsch-Neuguinea an Australien; das "Inselgebiet"( Mikronesien) an Japan; Samoa an Neuseeland; Nauru (Phosphatvorkommen!) an England, Australien und Neuseeland.
1941-45
Zweiter Weltkrieg. Die ehemaligen Schutzgebiete fallen (mit Ausnahme von Samoa) zuerst in japanische, dann in amerikanische Hand. Große Verluste bei der Bevölkerung.
1968
Nauru wird in die Unabhängigkeit entlassen.
1975
Gründung von Papua-Neu-Guinea (Zusammenlegung des englische "Papua" mit dem ehemaligen Deutsch-Neu-Guinea). Problematisch ist die Zugehörigkeit der nördlichen Salomonen - als Erbe der Kolonialzeit- Bukka und Bougainville zu dem neuen Staat. Er führt immer wieder zu Spannungen mit dem Nachgbarstaat Salomonen (Solomon-Islands).

Papua
1978
Die Bewohner der Marianen entscheiden sich für die Zugehörigkeit zum US-Commonwealth.
1984
Papua-Neu-Guinea gedenkt in einer Hundertjahrfeier der 1884 erfolgten Proklamation von Englisch- und Deutsch-Neu-Guinea. Nach Aufhebung der US-Treuhandschaft durch die UNO am 22.12.84 unabhängig.
1990
Marshallinseln (Republic of the Marshall- Islands) und Karolinen als "Förderierte Staaten von Mikronesien" (Federated States of Micronesia).
1994
Am 1.10 Unabhängigkeit der Palau-Inseln als Republik Palau" (Belau).

Quellen:
Fischer Weltalmanach´95, Frankfurt/M.1994
Graudenz/Schindler: Deutsche Kolonialgeschichte, München 1984
Joachim Schultz-Naumann: Unter Kaisers Flagge, München 1985
Mitteilungen des Traditionsverbandes ehem. Schutz- und Überseetruppen.