Am 18.März 2000 veranstaltete der 1999 von Europäern und Indern in der ehemals deutsch-ostafrikanischen Bezirkshauptstadt Tanga am Indischen Ozean gegründete eingetragene Verein URITH (Unser Erbe) im Mkonge Hotel an der Tanga-Bucht ein
„Fund-raising Dinner“. Zweck dieser regierungsunabhängigen Organisation ist die Rettung der vom Verfall bedrohten historischen Gebäude Tangas, die mangels staatlicher Mittel dem Untergang geweiht sind, wenn sie nicht schnellstens von privater Seite baulich gesichert und sodann restauriert werden. Vereinssymbol ist der deutsche Uhrturm mit der Normaluhr an der früheren Kaiserstraße mit den Fassaden zweier Kolonialgebäude. Erstes Rettungsobjekt ist das schöne, aber verfallene, deutsche Gebäude an der Ecke der ehemaligen Usambara- und Araberstraße im Zentrum der früheren Europäerstadt, das bis zum vergangenen Jahr als
„Usambara-Courthouse“ diente, dann aber aufgegeben wurde, da das Dach teilweise eingestürzt ist, so dass Regenwasser ungehindert in das Innere eindringt. Auch aus dem schönen Gebäude des deutschen Bezirksamtes am ehemaligen Kaisergarten neben der von Wissmann errichteten „Alten
Boma“ ist die Behörde ausgezogen. Hier plant Urithi nach der Restaurierung ein kleines Museum einzurichten, wofür ein Berater gesucht wird.
Für viele der kolonialen Baudenkmäler in Tanga zeigt die Uhr auf „5 vor 12“. Sie werden vollends zugrunde gehen, wenn nicht bald etwas geschieht. Das an der Bucht gelegene ehemalige
Gouvernements-Krankenhaus, das während der Tanga-Schlacht 1914 eine so bedeutende Rolle spielte, ist in seinem erschreckendem baulichen Zustand nur ein warnendes Beispiel für viele.
Vorstand und Beirat des Traditionsverbandes haben auf ihrer Sitzung am 29.April in Gelnhausen die Initiative von Urithi begrüßt und beschlossen, zu Spenden für diese Rettungstätigkeit aufzurufen.
Alle, die zu diesem schwerem Werk finanziell beitragen wollen, werden um Überweisungen auf das Konto des Traditionsverbandes:
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